Behandlungsfelder bei Kindern

Die häufigste Indikation für eine logopädische Therapie bei Kindern sind Sprachentwicklungs-störungen/-verzögerungen. Sie können sich in folgenden Problemen äußern:

  • Late Talker: So werden Kinder genannt, die nach Vollendung des 2. Lebensjahres weniger als 50 Wörter sprechen. Ein Teil von ihnen holt diesen Rückstand bis zum 3. Lebensjahr auf (Late Bloomer), der andere Teil entwickelt eine Sprachentwicklungsstörung.
  • Aussprache (Dyslalie):  Einzelne Laute oder Lautverbindungen werden fehlerhaft ausgesprochen (z.B. der S-Laut gelispelt), durch andere Laute ersetzt (z.B. „Tuh“ statt „Kuh“) oder ausgelassen („Bume“ statt „Blume“). 
  • Grammatik (Dysgrammatismus): Der Satzbau ist nicht korrekt (z.B. „ich  mit Autos spielen“)
  • Wortschatz:  Es treten Wortfindungsstörungen auf, die das Kind oft durch Umschreibungen oder Beschreibungen zu kompensieren versucht.
  • Sprachverständnis: Das Kind versteht nur sehr einfache Satzstrukturen (z.B. werden Einfachaufträge ausgeführt, Doppelaufträge mit Nebensatzkonstruktionen können nur unvollständig ausgeführt werden).
  • Auditive Diskrimination:  Ähnliche klingende Laute wie z.B. „K“ und „T“ werden nicht als zwei unterschiedliche Laute erkannt.
  • Zentrale Hörfunktionen:  Trotz intakten peripheren Gehörs – d.h. es liegt keine Schwerhörigkeit vor – sind die auditive Diskrimination (s.o.) und/oder die Merkfähigkeit, das Richtungshören, die Selektion o.a. beeinträchtigt.

Weitere Sprachstörungen bei Kindern:

  • Störungen der Schriftsprache:  Ein Großteil der Kinder mit Lese-Rechtschreibstörung hatte eine gestörte Sprachentwicklung.
  • Myofunktionsstörungen: Störungen der Muskelspannung im Mund-und Wangenbereich, die zu einem falschen Schluckmuster führen und damit Zahnfehlstellungen verursachen.
  • Stottern/Poltern: Störung der Sprechablaufs mit überhastetem Tempo, Silben-und Wortauslassungen (Poltern) und Dehnungen, Blockaden und Wiederholung von Lauten und Silben (Stottern)
  • Stimmstörung (Dsyphonie):  organische Störungen der Stimme z.B. durch Lähmungen oder Verletzungen und funktionelle Störungen, verursacht durch Über- bzw. Fehlbelastung der Stimme, die zur Heiserkeit und eingeschränkter Belastbarkeit führen.
  • Rhinophonie:  Nasaler Stimmklang z.B. bei Gaumensegellähmung oder Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalten.

Übrigens biete ich auch Elternberatungen in Form von Elternabenden in Kindertagesstätten 
sowie Beratung und Schulung von Erzieherinnen an.